Daniels Blogbuster

Samstag, August 25, 2007

Daniels Reisetagebuch Schweden 2007

Daniel Honsberg


Daniels Reisetagebuch
unplugged und uncut

Schweden 2007








7 Uhr 41: Wir fahren los!

Ja! Es wurde mal wieder Zeit für ein weiteres Reisetagebuch. Schließlich ist es der 07.07.07 – übrigens ein tolles Datum, wie ich finde – und mein voriger und somit nicht letzter Reisebericht über die WM begann nun also vor genau 364 Tagen.

7 Uhr 48: Kurven gerade durch die Gegend, um einen Briefkasten zu finden, in den ich meine Uni-Bewerbungen entladen kann.

7 Uhr 55: Sind zum Einkaufszentrum gefahren, in dem sich eine Post befindet, an der sich ein Briefkasten befindet – von außen erreichbar. Im Center selbst ist in den grauen Samstagmorgenstunden natürlich kein Postbeamter zu finden, nur ein zwei Personen starkes Putzteam, bestehend aus Mann und Frau, die sich soeben begrüßten und offenbar genau so erfreut waren über die Uhrzeit, um die sie aufstehen mussten, wie ich.

8 Uhr 2: Haben vor wenigen Minuten die Autobahn be...rollt. Meine kleine Schwester, Céline, möchte unbedingt „Ein Königreich für ein Lama“ gucken. Ich denke, dem werde ich mich anschließen.
Tankfüllung: Gut die Hälfte, Kraftstoff: Ich glaube, Diesel, das Gefährt scheint gut klimatisiert. Allerdings auch keine Meisterleistung bei den 16° Celsius, die draußen irgendwo in der Luft herumschweben.
Ich melde mich nach dem Film wieder.

8 Uhr 38: Echt ein lustiger Film, aber ich „leg“ mich doch lieber schlafen...

10 Uhr 22: Da bin ich wieder. Machen jetzt Rast.

10 Uhr 45: Rast... Was rede ich denn da!? Das war natürlich eine PP bzw. KP. Ich kenne ja nicht die Bedürfnisse und Dringlichkeiten aller Mitfahrer. Auf jeden Fall wollen wir – naja, zumindest ich – der alten Tradition treu bleiben.
Immer wieder eine Freude, inmitten aller Hightech und unter dem Pseudocybergedudel von „Sanifair“ pinkeln zu gehen.

10 Uhr 58: Gerade kam die mit Bruce Willis' Stimme so charakteristische „Praktika“-Werbung – musste an Chuck Norris denken, der dort, so munkelt man, 20 Prozent sogar auf Tiernahrung bekommt.

11 Uhr: Ich mache mal lieber wieder eine Pause. Melde mich später wieder.

12 Uhr 53: Langsam ist doch ein Anflug von Urlaubsstimmung, auch wenn wir uns noch auf der Autobahn befinden, zu vernehmen. SMS von Veronika:

Viel Spaß im Urlaub!
Bis bald. [...] Grüß alle.
Veronika

12 Uhr 58: Wir legen wieder eine PP ein, da Céline plötzlich feststellte, dass sie eine solche benötigt.

13 Uhr 4: Verlassen die Raststätte wieder aufgrund eines dort vorherrschenden Hygienestandards, der sich sicherlich nicht innerhalb der EU-Norm befindet.
Mein Vater hat schon mal ein imaginäres Blaulicht auf dem Dach befestigt.

13:09:42 – Noch keine Raststätte und schon gar kein Sanifair-Hochleistungsklo in Sicht.
Ich werde mich indes wieder meiner Lektüre, „Physik für Poeten“ von Ulf Danielsson, zuwenden und über die Krümmung von Raum und Zeit lernen.
Stau.
Merkwürdig, wir müssen getankt haben, als ich geschlafen habe. Tankfüllung: gut 3/4, Motortemperatur: etwa 59° C.
Noch eine Stunde 50 bis zur „letzten Stadt“. Die Worte meiner Eltern wecken eine gewisse Endzeitstimmung in mir. Wir werden wohl bald vor den Toren Zions stehen. Na gut, wie ich nun erfahre, meinten sie damit das unscheinbare Städtchen Puttgarden, welches den nördlichsten besiedelten Punkt Deutschlands darstellt.

13 Uhr 33: Die nächste PP (sogar mit dem neuehrwürdigen Sanifair-System), bei der sie nichts loswerden kann. Hören die Musik zum dritten Harry-Potter-Film aus der Szene im Bus, hoffen aber inständig, dass mein Vater keine derartigen Fahrmanöver ausübt.

13 Uhr 47: Mein Vater telefoniert über die Lautsprecher mit Freunden, die offenbar gerade umgezogen sind. Der Bekannte berichtet erheiternd über die ungewohnten Neuartigkeiten, wenn man das Klo benutzt. Wenn im Stockwerk über ihm einer abspühle, höre man es „platsch, platsch, platsch!“ das Rohr hinunterklappern. Seitdem, so sei ihm aufgefallen, sei er auch viel schneller auf dem Pott geworden.
Das nenne ich mal ein Training!

16 Uhr 15: Wir sind nun mit der Fähre nach Dänemark übergesetzt. Mit einem leicht-derben Schaukler ist das Schiff offenbar angedockt. Wir sitzen im Auto und warten auf grünes Licht.

16 Uhr 21: Die rechte Spur auf der linken Seite, auf der wir uns befinden, hat Grün.

16 Uhr 22: Nun können auch wir den einer Spaceshuttle-Startbahn gleich blinkenden grünen Lämpchen folgen.

17 Uhr 1: Fahren über eine große Brücke. Ein großartiges Ereignis.

18 Uhr 5: Laut meinem Vater: „Land in Sicht!“ Zitatende. Es herrscht Unsicherheit. Die dänische Autobahn scheint karg und ihren Rand schmücken auch keine Raststätten, sehr zum Übel von Céline, die wieder – oder immer noch? – eine PP einlegen will.

18 Uhr 8: Da ist ja doch eine! Also eine Raststätte.

18 Uhr 37: Erreichen Helsingør, um gleich einmal mehr eine Fähre zu besteigen.

18 Uhr 39: We've got a ticket to ride! Angler säumen den Zaun zum baltischen Meer. In Kürze werden wir die Fähre nach SCHWEDEN befahren!

18 Uhr 47: Stehen nun mit dem Auto im Bauch der Fähre. Das Fahrzeug ist während der Überfahrt grundsätzlich zu verlassen.

19 Uhr 6: Die Fähre dockt wieder an und gleich geht’s weiter!
Die Überfahrt eignete sich im Übrigen hervorragend für eine PP.


Fortsetzung folgt...

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